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Mailanbieter Posteo veröffentlicht Transparenzbericht 2015!

M.Sc. Chris Wojzechowski

Mailanbieter – es gibt sie wie Sand am Meer. Aber es gibt einen ganz besonderen unter ihnen – und zwar den Mailanbieter Posteo1, der nicht nur durch die Enthüllungen rund um Edward Snowden an Aufschwung gewann, sondern auch durch den erstmalig im Mai 2014, und den nun veröffentlichten Transparenzbericht2, deutlich Stellung bezieht. Andere Mailanbieter zogen nach – doch der Pionierstatus gilt weiter posteo.de, und das ist gut so.


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Es geht auch anders – und der Mailanbieter posteo lebt es vor.

Sobald man die posteo3 Website ansurft, bietet sich einem ein ganz schön grünes Bild. Die Farbe passt zum Mail Anbieter, denn ganz nebenbei ist eines der Ziele des Mailanbieters 100% auf Ökostrom von Greenpeace Energy4 zu setzen. Aber mit der Verantwortung gegenüber der Natur ist es bei posteo nicht getan. Weitere Punkte sind z.B. die anonyme Anmeldung und Bezahlung, das nachhaltiges wirtschaften und die werbefreiheit der Plattform5.

Die Punkte Datensparsamkeit und Verschlüsselung sind zwei weitere, ganz besondere Ziele. Ich würde schon fast so weit gehen und behaupten es wäre das Alleinstellungsmerkmal des Mailanbieters. Ganz nach dem Motto „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ schützt der Mailanbieter posteo die Postfächer seiner Kunden, in dem z.B. das Guthaben eines jeden Posteo-Postfachs nur anonym aufgeladen werden kann.

Posteo predigt nicht nur Wasser, sie trinken es auch

Öffentlich Wasser predigen und heimlich Wein saufen, ist ein beliebtes Sprichwort. Von anderen Datenschutz fordern und auf Einhaltung der Privatsphäre zu bestehen können viele – diese Forderungen aber selbst leben die Wenigsten. Mit dem Transparenzbericht 20156, welcher das erste mal im Mai 2014, für das Jahr 2013 veröffentlicht wurde, legt der Mailanbieter die Karten offen. Die Motivation das zu tun lautet seitens posteo:

Wir möchten, dass Sie wissen, wie häufig Behörden bei Posteo um Kundendaten ersuchen. (…) wie oft Ermittlungsbehörden und Nachrichtendienste sich an uns gewandt haben – und wie oft tatsächlich Inhaltsdaten herausgeben mussten7.“

Posteo differenziert den Bericht in „Anzahl der Ersuchen“ und „Anzahl der Herausgaben“. Folgende Zahlen sind im Transparenzbericht 2015 veröffentlich worden:

  • Anzahl der Ersuchen 2015
    • Insgesamt 48
    • davon deutsche Behörden: 48
    • davon ausländische Behörden: 1
  • Art der Behörde
    • Strafverfolgungsbehörden: 47
    • Geheimdienste: 1
  • Anzahl der Herausgaben
    • Herausgabe von Bestandsdaten: 0
      Begründung: Daten nicht vorhanden/anonyme Anmeldung
    • Herausgabe von Bestandsdaten zu vorliegenden Bezahldaten: 0
      Begründung: Daten nicht vorhanden/anonyme Bezahlung
    • Herausgabe von Verkehrsdaten: 0
      Begründung: Daten (IP-Adressen) noch vorhanden/betrieblich nicht benötigt
    • Anzahl betroffener Postfächer bei Herausgabe von Inhaltsdaten nach Postfachbeschlagnahme, laufende Übermittlung von Daten nach TKÜ: 5
      Begründung: formal korrekter richterlicher Beschluss89

Darüber hinaus hat posteo selber 13 Beschwerden10 bei dem Landesdatenschutzbeauftragten/ oder Behörden eingereicht. Die Begründung hier für ist das rechtswidrige, unsichere Übermitteln der Behördenersuchen, oder das rechtswidriges Ersuchen nach Verkehrsdaten.


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Transparenzbericht 2015 – das Fazit

Der Veröffentlichung des Transparenzbericht 2015 selber verhindert nicht die willkürliche Beantragung von Ersuchen der Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste gegenüber Email Postfächern. Sie machen die Arbeit der Strafverfolgungsbehörden und Geheimdiensten aber transparenter.

Bis März 2015 erreichte posteo eine Anzahl von etwa 100.000 Postfächern. Größere Mailanbieter haben ein vielfaches davon, die entsprechenden Zahlen der Ersuche und Herausgaben wird entsprechend höher sein.

Ein Postfach bei posteo11 – mit vielen Funktionen und einem hohen Sicherheitsfaktor, kostet bloß 1€/Monat. Wer bei einem amerikanischen Anbieter ist und wert auf Privatsphäre und Datenschutz legt, der sollte über einen Wechsel nachdenken!

Weitere Informationen und Quellen

[1] posteo.de
[2] Transparenzbericht 2015 – posteo.de
[3] E-Mailanbieter Posteo veröffentlich Transparenzbericht und kritisiert Forderungen nach schneller Datenherausgabe


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Foto des Autors

M.Sc. Chris Wojzechowski

Mein Name ist Chris Wojzechowski und ich habe vor wenigen Jahren meinen Master in Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen studiert. Ich bin einer von zwei Geschäftsführern der AWARE7 GmbH und ausgebildeter IT-Risk Manager, IT-Grundschutz Praktiker (TÜV) und besitze die Prüfverfahrenskompetenz für § 8a BSIG. Unser Brot und Buttergeschäft ist die Durchführung von Penetrationstests. Wir setzen uns darüber hinaus für ein breites Verständnis für IT-Sicherheit in Europa ein und bieten aus diesem Grund den Großteil unserer Produkte kostenfrei an.