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USB-Stick zerstört Geräte mit Hochspannung!

M.Sc. Chris Wojzechowski

Ein USB-Stick zerstört Geräte mit Hochspannung? Was sich liest wie eine schlechte Waffe aus einem Film der 90er ist bittere Realität. Der Stick ist aus Hongkong für knapp 50 EUR bestellbar. Der Händler widmet das Zubehör Hardware Herstellern, um die Geräte zu testen.

Ein Test-Shield für 14 EUR bietet der Händler ebenfalls an – um seine Geräte zu testen, aber nicht zu opfern! Dieser Stick wurde bereits an Schulen eingesetzt, um mehrere dutzend Rechner zu zerstören. Den Täter erwartet eine horrende Strafe.

Wer stellt die zerstörerischen USB-Sticks her?

Produzieren tut das Ganze die Firma usbkill. Die passende Website usbkill.com stellt die USB-Sticks vor und ist gleichzeitig Website zum bestellen. Mit einer „brutaleren Effizienz“ wird geworben. Um auch das Gerät auch sinnvoll für Testszenarien einsetzen zu können, benötigt man den Hochspannungsschutz zwischen USB-Port und USB-Stick, den sogenannten Test Shield. Dieser ist momentan verfügbar und kostet 13,95 €.

USB-Stick zerstört Geräte mit Hochspannung – wie kann das sein?

Das bequeme an dem Einsatz des USB-Sticks im Live-Betrieb ist die Tatsache, dass der Stick die Energie nicht einmal selber mitbringen muss. Das Gerät lädt integrierte Kondensatoren über den USB-Port auf und gibt die Energie anschließend über einen Hochspannungsimpuls auf den USB-Port wieder frei.

Das ganze passiert in Sekundenbruchteilen. Funktionieren tut der fatale Hack auch nur, weil die Geräte an den USB-Ports nicht ausreichend gegen Hochspannung geschützt sind. Beim Einstecken des Sticks werden deshalb große Teile der Hardware zerstört.

Es lässt sich alles angreifen, was einen USB-Port besitzt!

Mit dem tückischen CE & FCC zertifizierten USB-Stick lassen sich aber nicht nur Laptops, wie im Video zu sehen, in den ewigen Ruhestand versetzen. Auch TVs, Desktop PCs und andere Geräte mit USB-Port lassen sich so für immer zum Schweigen bringen. Der Stick lässt sich mehrfach verwenden. Diese Chance hat ein MBA Absolvent sich nicht nehmen lassen und 59 Windows-PC sowie sieben Apple Rechner zerstört. Er blieb dabei aber nicht unentdeckt. Laut Anklageschrift erwarten den jungen Mann nun 10 Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von 250.000 USD.

Das Repertoire des Händlers wurde mittlerweile um einen NFCKiller erweitert. Anscheinend ist der Bedarf nach einem Set entsprechend hoch. Im Set mit dem USB-Killer müssen knapp 175 EUR auf den Tisch gelegt werden. Beim NFC Killer handelt es sich um eine „Secure Tag Destruction“.

USB-Stick mit Hochspannung und NFCKill
NFC und USB Kill im Set (Quelle: Usbkill.com)

 

Ein USB-Stick zerstört Geräte mit Hochspannung!

Ein Stick, mit dem man in Sekundenbruchteilen Geräte zu Digitalschrott verarbeitet, sollten nicht allzu leicht erhältlich sein. Dass die Hardwarehersteller an der Stelle etwas geschlampt haben, ist offensichtlich. Die Firma die die zerstörerischen USB-Sticks vertreibt, sollte auf ihre Käufer achten.

Einen Verwendungszweck, Arbeitsort oder irgendeinen Nachweis sollten die Käufer schon angeben. Ein einfaches „Ich würde gerne testen ob ich betroffen bin.“ würde mir an dieser Stelle nicht reichen.

Grundsätzlich braucht aber nicht jeder Angst davor haben, so einen Stick „ausversehen“ in einem großen Elektronikmarkt zu kaufen. USB-Sticks sind grundsätzlich eine gute Sache. Darauf betreiben lassen sich schließlich auch Betriebssysteme, zur sicheren Benutzung von fremden Computern.

Zwar zerstören WLAN Zugangspunkte nicht den Rechner, zumindest nicht solange sich keine Malware darüber verteilt, aber eine gehörige Portion Aufmerksamkeit gehört auch bei den drahtlosen Schnittstellen dazu! Gerade wer viel unterwegs ist, der ist sollte sich unsere Tipps zum sicheren Arbeiten unterwegs anschauen.


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So schnell geht es, wenn ein USB-Stick den Laptop zerstört!


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M.Sc. Chris Wojzechowski

Mein Name ist Chris Wojzechowski und ich habe vor wenigen Jahren meinen Master in Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen studiert. Ich bin einer von zwei Geschäftsführern der AWARE7 GmbH und ausgebildeter IT-Risk Manager, IT-Grundschutz Praktiker (TÜV) und besitze die Prüfverfahrenskompetenz für § 8a BSIG. Unser Brot und Buttergeschäft ist die Durchführung von Penetrationstests. Wir setzen uns darüber hinaus für ein breites Verständnis für IT-Sicherheit in Europa ein und bieten aus diesem Grund den Großteil unserer Produkte kostenfrei an.

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